Die ehemals erfolgreiche Fotografin Rebecca Winter steht vor einem Umbruch.

Sie ist sechzig Jahre alt und zieht Bilanz. Ihre finanzielles Polster ist aufgebraucht.

Als Fotografin ist sie erledigt.

„Die Währung einstigen Ruhms bringt mit der Zeit immer weniger Zinsen ein.“

Unwürdig erscheint es ihr, Verabredungen für Restaurant und Cafe aus Geldmangel abzulehnen oder Zeitmangel als Grund vorzutäuschen. In dieselbe Kategorie fallen Urlaubs- und Geburtstagseinladungen, die sie mit dem Verweis auf Terminschwierigkeiten ausschlägt.

Keine Klagen, immer überwiegt die Ratio. Sie überlegt ihre New Yorker Wohnung zu vermieten und aufs Land zu ziehen. Sie veranschlagt ein Jahr als Testzeit.

Sie ist geschieden. Ihr Sohn nicht mehr auf sie angewiesen. Neben der Einsamkeit, erkennt sie, dass es auch eine positive Seite hat. Sie ist, von der prekären Lage einmal abgesehen, unabhängig in ihren Entscheidungen.

Was bleibt, wenn vieles verloren ist?

Ihr ist bewusst, dass das neue Leben auf dem Land kein Spaziergang werden wird. Sie wagt es trotzdem.

Das Leben auf dem Land beginnt.

Im neuen Leben:

Jagende Nachbarn, lärmende Waschbären sind Nachtgestalten auf die sie mit Besonnenheit reagiert.

Rebecca ist Pragmatikerin. Es ist wie es ist.

Sie strukturiert ihre Tage, schafft Routinen im Alltag. Sie ist da wo sie ist.

Höhen und Tiefen des Lebens nimmt sie mit Gelassenheit.

Zur Autorin: Anna Quindlen, 1952 geboren, ist erfolgreiche Autorin von Romanen und Sachbüchern. Ihre Kolumnen in der New York Times erhielten 1992 den Pulitzer- Preis.

Ein Jahr auf dem Land von Anna Quindlen, wurde übersetzt von Tanja Handels und erschien im Februar 2015 bei DVA (Verlagsgruppe Random House).

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7 Antworten zu „Ein Jahr auf dem Land von Anna Quindlen”.

  1. Avatar von Carlheinz Schanzenbach

    Danke, macht neugierig dieses Buch zu lesen, liegt vielleicht auch ein klein wenig an meinem Beruf und meinem Alter 🙂

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    1. Avatar von Xeniana

      Gerne! Und schön das ich dich neugierig machen konnte!

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  2. Avatar von masuko13

    Schöne Rezension! Mir ist Rebecca beim Lesen so vertraut geworden wie eine Schwester. Besonders gefiel mir ihre nie nachlassende Leidenschaft für Fotografie und ihre Gelassenheit im Umgang mit den kleinen und großen Dingen des Lebens. Es tat gut, sich mal mit einer Figur jenseits der 40 oder 50 zu identifizieren.

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    1. Avatar von Xeniana

      Danke! Die Gelassenheit mochte ich auch sehr und ihre Fähigkeit die Dinge so zu nehmen wie sie sind. LG Xeniana

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  3. Avatar von Klappentexterin

    Liebe Xeniana,

    seit gestern ist dieses Buch bei mir eingezogen. Da kommt deine schöne Besprechung wie gerufen – toll!

    Sonnige Ostergrüße

    Klappentexterin

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    1. Avatar von Xeniana

      Schöne Ostertage mit dem Buch! Ich hoffe das es dir gefällt! LG Xeniana

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