Monat: Mai 2018

  • Spaziergang nach Guermantes: Am Lauf der Vivonne stehen Kuckucksblumen, verfrühte Primeln und Veilchen mit blauer Haube. Dorfbuben hängen Flaschen in den Fluß um kleine Fische zu fangen. Schwertlilien und feiertäglicher Himmel, Vorgeschmack von Glück und Frieden. Marcel, verehrt Madame de Guermantes, ohne sie bisher gesehen zu haben. Er malt sich aus, wie er mit ihr…

  • Swann ist gefallen, weil er unstandesgemäß heiratete. Vinteuil ist gefallen, weil seine Tochter mit ihrer Freundin zusammenlebt. Vinteuil ist tot, er hat ausschließlich für seine Tochter gelebt, war aber von Gram gebeugt über deren „Verirrungen“. Marcel geht spazieren und schläft am Seeufer gegenüber dem Hause Vinteuil ein. Beim Aufwachen beobachtet er die Tochter Vinteuil’s und…

  • Spaziergang nach Meseglise. Meseglise steht für das pralle Leben, für die direkte Erfahrung, für Sinnlichkeit und Fülle. Dieser Ort steht mit Swann und seiner Tochter Gilbert in Zusammenhang. Guermantes steht für das Aristokratische, kühle, distanzierte, höfisches Protokoll. ——————- Man entscheidet sich am Wochenende je nach Wetterlage, ob man zur einen Seite nach Guermante oder zu…

  • Francoise will ihre Vormachtstellung im Hause nicht gefährdet sehen. Sie hat sich den Platz an der Spitze des Hauspersonals hart erkämpft. Neu hinzukommendes Küchenpersonal wird kleingehalten und anschließend mit perfiden Methoden hinausgemobbt. Ihre Manipulationen und die perfide psychologische Kriegsführung, bringen jedes neue Küchenpersonal dazu irgendwann das Handtuch zu werfen. ——————– Die Hunde liegen im Schatten.…

  • Tante Leonie ist durch Bettlägerigkeit und Hypochondrie zur Inaktivität gezwungen. Sie lebt ein Leben in „angenehmer Einförmigkeit“. Es sind nicht die großen Sinnfragen die sie sich stellt, sondern seit Tagen plagt sie die Frage, ob Madame Goupil es noch geschafft hat rechtzeitig in der Kirche zu sein. Ihre Tage sind erlebnisarm. „Nicht, daß sie nicht…

  • Bloch: kultiviert, jüdischer Abstammung, Freund von Marcel ———- Sommerlicher Sonntag. Die Dienstboten sitzen im Spalier vor dem Gartentor. Sehen und Gesehen werden. Für einen Moment verschwimmt die Grenze zwischen Dienenden und Herrschenden. Die Idylle ist trügerisch und von kurzer Dauer. Die Stille wird von einer vorbei galoppierenden Kürassserie unterbrochen. Während Francoise die zum Tode verurteilte…

  • Marcel geht mit seinen Eltern ins Theater. Der Erzähler ist vom größten Glück erfüllt, wenn er einen Blick auf die Schauspielerinnen backstage erhaschen kann. Er spricht von einem Glück ähnlich dem Verliebtsein. „Durchschaubar sind nur die Charaktere in Büchern, im wirklichen Leben erhaschen wir stets nur unsere Sicht auf die Person, ein großer Teil ist…

  • Beschreibung der Kirche von Combray. Die Kirche erhebt sich wie ein Wächter über die kleine Stadt Combray. Während jede unbekannte Person, ja selbst ein unbekannter Hund im Städtchen Klatsch und Tratsch auslösen, steht sie unerschütterlich, tief verwurzelt und den Kopf im Himmel. Unberührt vom Alltäglichen, gebietet der Schlag der Kirchturmuhr Besinnung. Swann zu Marcel: „Versuch…

  • Tante Leonie: Großtante von Marcel. Ist immer kränklich und beobachtet die Welt aus dem Zimmer. Liebe zum Detail. Obsessive Aufmerksamkeit. —————————— Als er ein Stückchen Madeleine in den Tee taucht, lassen Geruch, Geschmack und Textur Marcel in Erinnerungen längst vergangener Zeiten versinken. Jochen Schmidt vermutet, dass jene Erinnerung vermutlich das ganze nächste Kapitel, bzw. die…

  • Marcel fühlt sich verlassen und einsam. Die Nacht wird schwer. Die Mutter gibt auf Geheiß des Vaters später nach und bleib die ganze Nacht bei Marcel. “ seine willkürliche Entscheidung aber fördert die nervöse Schwäche des Sohnes und untergräbt die Erziehungsprinzipien von Mutter und Großmutter, die keine Ausnahmen dulden.“ _____________________________________ Das Gelb von Butterblumen und…