Spaziergang nach Meseglise. Meseglise steht für das pralle Leben, für die direkte Erfahrung, für Sinnlichkeit und Fülle. Dieser Ort steht mit Swann und seiner Tochter Gilbert in Zusammenhang.

Guermantes steht für das Aristokratische, kühle, distanzierte, höfisches Protokoll.

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Man entscheidet sich am Wochenende je nach Wetterlage, ob man zur einen Seite nach Guermante oder zu anderen nach Meseglise geht.

Spaziergang nach Meseglise:

Der Flieder schaut helmbüschig und glitzernd vom gespeicherten Sonnenlicht, neugierig über den Zaun. Die Fliederzeit geht zu Ende, Proust erwähnt, dass die Tage kürzer werden. Noch ist da Fülle, aber der Sommer verabschiedet sich bereits.

„Ein Vogel versucht mit einem lang anhaltenden Ton die Einsamkeit auszuloten. Naiv wirkende Heckenrosen, Mohn der im Wind die rote Flamme aufzüngeln lässt, der Wind als Lokalgeist von Combray flüstert Neuigkeiten.“

Marcel trifft Gilbert, Swanns Tochter Er verliebt sich sofort in das goldene Haar. Marcel liebt das Verliebtsein, nicht dessen Erfüllung.

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Glühend heißer Tag.

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19.8. 24 Kalendarisch ist noch Sommer, aber der Herbst hat bereits übernommen. Man lotet die letzten Sommertage an der Kiellinie aus. Sitzt am Wasser, isst etwas bei Johns Burger oder am Falafel stand etwas veganes. Der Sommer vergeht. Die Tage werden kürzer. Der Wind trägt den Geruch von Holzfeuer mit sich.

Scheinbar unvermittelt bin ich im Herbst meines Lebens angekommen. Ich spüre es an der Müdigkeit nach langen Arbeitstagen.

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