Monat: Juni 2018
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Odette unterhält seit ihrer Heirat mit Swann einen eigenen Salon. Sie kommt aus einfachen Verhältnissen. Der eigene Salon macht ihren Aufstieg deutlich, der ihr durch die Heirat mit Swann ermöglicht wurde. Von der Halbweltdame zur respektablen Odette. In ihrem Salon sind die Gäste unterschiedlicher Herkunft. „….haben sie schon gehört, daß in der Villa, die Madame…
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. Gilberte gesättigt von der stetigen Präsenz Marcels, distanziert sich. Marcel geht ebenfalls auf Abstand. Er verbietet sich Gilberte, setzt sich selbst Grenzen. Er sehnt sich nach Gilbert. Trotzdem nimmt er vorauseilend Abschied um nicht Verlassener zu sein sondern Verlassender. Warmer Tag, mit stahlblauem Himmel. Die Bienen sind in der Stadt, nicht in der Vorstadt.…
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Bergotte meint, dass intelligente Menschen auch intelligente Ärzte bräuchten. Ein Zweiklassensystem, nicht vom Markt, sondern vom Geist bestimmt. Den hiesigen Dr. Cottard hät er für eine Esel. Marcels Vater hält Bergotte für einen Esel, knickt aber ein, als er erfährt, dass Bergotte Marcel für intelligent hält. Marcel hat die Möbel der verstorbenen Tante einem Bordell…
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Proust lesen Tag 38 – Genialität – über sich selbst hinaus wachsen – Im Schatten junger Mädchenblüte
„Ebenso sind diejenigen, die geniale Werke hervorbringen, nicht Menschen, die im feinsinnigsten Milieu leben, in der Unterhaltung glänzen, über die breiteste Bildung verfügen, sondern solche, die die Kraft gefunden haben, von einem gewissen Augenblick an plötzlich nicht länger für sich selbst zu leben, sondern ihre Persönlichkeit zu einer Art Spiegel zu machen, der ihr Dasein,…
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Swann träumte einmal davon mit Odette in einem Haus zu wohnen. Der Traum erfüllte sich, als er bereits nicht mehr liebte. Marcel träumte davon Zugang zu den Swanns zu bekommen und trifft sogar bei ihnen sein Idol: Bergotte, den Schriftsteller. Auch hier klaffen Vorstellung und Realität auseinander. Bergotte ist nicht der weißhaarige, schöne alte Herr,…
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Odette Swann, die mittlerweile ihren eigenen Salon hat, sagt nicht mehr Weihnachten, sondern Christmas. Marcels Vater empfindet diesen Sprachgebrauch als unglaublich lächerlich. Marcel hört zum ersten Mal: „Das kleine Thema“ von Vinteuil. Es berührt ihn zunächst kaum. Abhandlung über das Verständnis von Kunstwerken durch Wiederholung. Grauer Himmel, etwas wärmer. Auf dem Weg liegt ein Stück…
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„Die Swanns teilten die Untugend, jener Leute, die nicht sehr hoch im Kurs stehen; ein Besuch, eine Einladung, ein bloßes liebenswürdiges Wort von einigermaßen bekannten Persönlichkeiten waren für sie ein Ereignis, daß sie bekanntzugeben wünschten. So glich der Salon der Swanns jenen Hotels in Badeorten, in denen Depeschen ausgehängt werden.“ Zur politischen Lage: „Doch gleich…
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Gilberte schreibt Marcel einen Brief, in dem sie ihn zu ihren Teegesellschaften einlädt. Das so lang Ersehnte trifft ein: Er erhält Zutritt zum Hause der Swann. Vierzehn Grad und Regen. In der Bienenweide tummeln sich unter grau verhangenem Himmel erstmals Bienen. Der Wind fährt den Koniferen durch die bräunlich verfärbten Spitzen. Die junge Birke fiel…
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Marcel hofft auf eine Wiederbelebung der Freundschaft mit Gilberte. Er versucht sich ihr Bildnis vor Augen zu rufen, es misslingt. „Das Suchende, Angstvolle, Fordernde, mit dem wir den geliebten Menschen anschauen, unser Warten auf das Wort, das uns die Hoffnung auf ein Wiedersehen am folgenden Tag, versetzt die Seele in solche Unruhe, das das Bildnis…
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„In einer Zeit wie der unsrigen, da die zunehmende Vielschichtigkeit unseres Dasein einem so wenig Zeit zum Lesen läßt, da die Karte Europas durchgreifende Umgestaltungen erfahren hat und bald vielleicht noch viel bedeutendere erfahren wird, da von allen Seiten so viele drohende neue Probleme auftauchen, werden Sie mir zugeben müssen, daß man von einem Schriftsteller…