Marcels Vater macht die Beobachtung, dass die Wesensart eines Menschen sich in der zweiten Lebenshälfte oft noch einmal grundlegend ändert. Der früher bescheidene Swann ist zum marktschreierischen Pfau geworden.

Er, der einst „in anmutiger Weise eine Einladung nach Twickenham oder in den Buckingham-Palast verhehlte“, posaunt nun lauthals jeden neuen Kontakt heraus. „Oh heute hat die Frau eines stellvertretenden Kabinettchefs den Besuch von Odette erwiedert.“

Status und Beziehungen sind von Bedeutung. Swann will, daß sein Aufstieg wahrgenommen wird. Er trägt seine Haut zu Markte.

2. Der Antisemitismus den Proust beschreibt ist beträchtlich.

3. Cottard wird aufs Korn genommen: seine übertriebene Schüchternheit und Artigkeit hatte ihn in seiner Jugend viele Sticheleien eingetragen. “ Welcher Freund hatte Erbarmen mit ihm gehabt und ihm geraten eine eisige Miene aufzusetzen?“

4. Monsieur Norpois besucht Marcels Familie zum ersten Mal. Norpois legt den Eltern Marcels ihren Sohn die Berma sehen zu lassen. Er bestärkt Marcel in dem Wunsch eine literarische Laufbahn einzuschlagen.

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Wolkenverhangener Himmel. Auf Waldwegen springen spinnenkleine Wechselkröten.

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3 Antworten zu „Proust lesen Tag 30 – Im Schatten junger Mädchenblüte – Norpois bestärkt Marcel eine Laufbahn als Literat einzuschlagen – in der zweiten Lebenshälfte ändert der Mensch oft seine Lebensweise grundlegend – Swann – Im Schatten junger Mädchenblüte”.

  1. Avatar von frauhemingistunterwegs

    Ich mochte Swann schon die ganze Zeit nicht, jetzt weiß ich, warum…

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  2. Avatar von gkazakou

    Proust hatte eine jüdische Mutter. Es war seine wichtigste Beziehung im Leben. Wie geht das mit „antisemitisch“ zusammen? Fein die Sohnes-Fotos.(Gefällt-Button)

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    1. Avatar von Xeniana

      Ich verstehe den Antisemitismus auch nicht, kann es nur als Selbsthass deuten….
      Entschuldige, ich habe deinen Kommentar irgendwie übersehen, aber jetzt ist er online.

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