Kann man sich das vorstellen? Der Arzt von Marcel erlegt ihm nicht nur einjährige Reiseverbote auf, sondern empfiehlt auch, Theaterbesuche zu vermeiden. Ob es aus Angst vor der stickigen Luft im Theater ist, die einen Asthmaanfall auslösen könnte? Oder ist Cottard besorgt um Marcels psychische Stabilität?
Nur Norpois Fürsprache bei Marcels Vater, ist es zu verdanken, dass Marcel endlich die hochverehrte Berma ( Sarah Bernhard) sehen darf. Es wird Racines Phädra gespielt.
Marcel ist zutiefst enttäuscht. Die Bernard vermag ihn nicht zu überzeugen.
„Die strengt sich wenigstens an“, sagte neben mir eine Frau, „die legt sich auch richtig ins Zeug und schon sich nicht; die tut, was sie kann; das nenne ich noch spielen.“
Marcel meint, das wäre ebenso, als würde man zur Monalisa sagen: „Das ist solide gemacht, alles gut und gediegen! Eine Arbeit muss das gewesen sein!“ Er nennt es Volksbegeisterung.
Ein Mythos wird zu Grabe getragen. Wirklichkeit und Idealisierung sind nicht deckungsgleich.
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Francoise gibt alles in der Küche, in dem Bemühen das perfekte Boeuf gelee zuzubereiten. Sie gibt den Kauf eines Neff York Schinkens in Auftrag.
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Es war ein kühler Tag , der erste des Sommers. Die Wiesen bieten einen trostlos verdorrten Anblick. Eine Wechselkröte am Teich. Leichter Wind der Mohn und Haselnuss durchs Blattwerk fährt, weckt Erinnerungen an wogende Kornfelder mit bunten Farbtupfern aus Mohnrot und Kornblumenblau. Schwalben über dem Fluss.
Kartoffeln, Radieschen und Bohnen im Beet.
Von meinem Fenster aus kann ich in etwas Entfernung eine Amsel sehen. Sie flitzt auf dem Grasstreifen der Auffahrt hin und her, als würde sie Sprintläufe üben.
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