Vogelzug in Rauten. Kühl ist es. Eingepackt in Winterjacke und Mütze trete ich in die Pedale.

Blauer Himmel. Diese Norddeutschen sind knallhart. Die sitzen bei Minustemperaturen am Wasser und trinken ihren Kaffee.

Auch nach dreißig Jahren, sind es noch:  diese Norddeutschen.

Ein älteres Paar erweckt an einer Eisdiele meine Aufmerksamkeit. Nicht weil ihre Sachen sehr mitgenommen aussehen, auch nicht deshalb, weil der Trolley kaum noch fahrtüchtig ist. Sie holen etwas aus ihrem Gefährt. Ein Moment der Unaufmerksamkeit. Grüne und rote Scheine schieben sich über den Gehweg. Passanten jagen dem bedruckten Papier hinterher. Das Paar mit dem Trolley ist bewegungsunfähig. Sie stehen mit ihren Füßen auf Geld. Existenzsicherung denke ich.

Und wie gewonnen so zerronnen. ( Dass solche blödsinnigen Sprüche, sich so im Gehirn verankern.) Die stoische Ruhe der Beiden. Die werden nichts zu essen haben, wenn der Wind das wegträgt.

Am Stadion unter Fans drängen sich die Leergutsammler mit Einkaufswagen.

A. sagt, dass der  ältere Mann mit Migrationshintergrund, Angst davor hat, dass Trump gewinnt.  Dann gibt es Krieg, und dass er das schon mal erlebt hat. Er will zurück, wenn die Wahl so ausfällt.

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Ich bin zurück im Velebit. Der Zugereiste sitzt vor seiner Hütte. Schweigsam in den Bergen.

Es war einmal ein Mann, der lebte im Velebitgebirge.

Sonntagmorgen. Unter einer Heizdecke sitze ich auf dem Balkon, lesend und Kaffee trinkend. Graugänse rufen.  Fahler Himmel, Dunkelgrün von Kiefern und Laubbäumen.

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