Der Cowboy ( im Velebit) hört eine Detonation und begibt sich auf die Suche nach der Ursache. Tritt in ein Vipernnest, wird gebissen, liegt lange krank bei Jaro und Negosava,) Andauernder Traumzustand. Träume als Rückblenden- der Junge am ersten Tag des Überfalls der Wehrmacht.
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April 1941 – (die deutsche Wehrmacht greift das Königreich Jugoslawien an .)
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War der Junge nicht gerade mit dem Vater im Park spazieren gewesen?
Kirscheis gegessen, so dunkelrot wie der Wein den der Vater am Abend trank. Duft von Flieder.
Am Pobednik hatten sie gestanden und der Vater hatte wie immer ein Gedicht rezitiert.
Spaziergänger, spielende Kinder, Schachspieler.
Demonstrierende Menschen. Der Vater hatte erklärt, die Menschen seien dagegen, sich mit den Faschisten zu verbünden.
( bezieht sich auf Dreimächtepakt, Jugoslawien unterzeichnete. Putsch machte das rückgängig. Daraufhin einmarschieren Deutschlands.)
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Jetzt ist der Junge in seinem Zimmer aufgewacht. Sein Zimmer, das nicht mehr sein Zimmer ist, die Wände nicht mehr dort sind wo einmal Wände waren.
Er verlässt die Trümmer, sieht beim Verlassen, die Beine seiner Mutter.
Sie hatte Beruhigungstabletten genommen. Sorge um den Vater, Sorge vor dem Krieg.
Der Vater Reserveoffizier, schon vor zwei Tagen eingezogen.
Der Junge ist jetzt Waise. Er geht durch die brennende Stadt. Durch Ascheregen. Die Nationalbibliothek brennt. Der Junge trägt einen Quirl bei sich, den hat er selbst geschnitzt.
Er hatte Kirschholz nehmen wollen, aber der Vater sagte, Birnenholz sei härter und würde selbst dem Feuer trotzen.
Den Quirl wollte der Junge seiner Mutter zum Geburtstag schenken. jetzt liegt die Mutter in den Trümmern des Hauses. Er sah nur ihre Beine.
Der Junge fragt sich, ob sterben wie schlafen sei und ob wenn er stürbe, er ewig ein Kind bliebe. Ob die Mutter ewig träumen würde und ob der Vater sie wecken könne.
Der Junge geht durch den Park. Der Schachmeister Gligoric spielt noch immer Schach mit den Tanzbären, die sich zum Sound der Sirenen wiegen.
Der Junge geht auf Straßen, die keine Straßen mehr sind, sieht in einem Haus, das in Trümmern liegt, einen Elefanten der weiß mit Kalk bestäubt ist.
Auch das Gesicht des Jungen ist weiß von Kalk. Weiß sind die Gesichter der ihm Entgegenkommenden, Suchenden, Flüchtenden.
Der Boden schwankt. Der Junge hält sich an seinem Quirl fest. Er weiß nicht wohin.
„Lange hatte er nach seinem Vater gesucht, erst in der brennenden Stadt, dann auf dem Fluss, und noch lange würde er ihn suchen. Tage, Wochen, fiebernd durchs Land irgend, auf Pferdewagen mitfahrend, in überfüllten Zügen, auf Polizeistationen, in Valjevo, in Kraljevo, in den Wäldern, wo die Versorgten saßen, in der Vojvodina, bei den Tschetniks, zurück in Beograd, an Gefangenensammelstellen.“
In einem kleinen Boot flieht er.
Leichen in der Donau.
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