1957

Ein LKW der Kommunistischen Partei bringt den Cowboy ins Velebitgebirge.

Er ist mit dem System aneinandergeraten.  „Tragischerweise sagt der Cowboy von sich, er sei immer noch Kommunist. Was bliebe ihm auch anderes übrig.“ Das jugoslawische Alcatraz ( Goli Otok) liegt hinter ihm.

“ Bleibe den Städten fern“. Verbannung.

Einquartiert in die baufällige Hütte eines fast stummen und einfältigen Schäfers beginnt der Cowboy in den Bergen heimisch zu werden. Seine Nachbarn sind Negosava, Jaro – der Mann im Wolfspelz und ein junger Mann mit Trachtenmütze.

Es war einmal.

Erzählung vom  einfachen Leben in den Bergen. Der Cowboy setzt die  Hütte  instand, während der Schäfer durch Berge zieht.

Der Vater des Schäfers wurde im 2. Weltkrieg von der Ustascha geholt. ( Faschistische Vereinigung (

An einem Vormittag hört der Cowboy während er am Haus werkelt den Hall einer Detonation: Flashbacks, ( Minen und Opfer).  Der Cowboy begibt sich auf die Suche nach der Ursache, findet einen tödlich verletzten Wolf. ( Mine aus den Neunzigern).

Erinnerungen an die Kindheit, traumartig. Erzählung eines Spaziergangs im Kalemegdan mit dem Vater, der letzte Spaziergang. Noch ist Frieden. Der Vater weiß um das was kommen wird.

Weniger Tage später.

Der Junge wird aus seinem Leben gebombt, Belgrad brennt, die Mutter ist tot, Vater und Schwester verschollen. Der Junge irrt durch die brennende Stadt, treibt später in einem kleinem Boot die Donau hinab. Heuert bei den Tschetniks an, wird abgewiesen, ist später bei den Partisanen Meldegänger. Er versucht zu überleben.

Der Wolf, die Mine, die Kindheit sind Flashbacks und Fieberträume. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft existieren nebeneinander.

Der Cowboy wacht im Haus von Negosava und Jaro auf. Negosava erklärt ihm: Er habe lange geschlafen, sei in ein Vipernnest getreten und mehrfach gebissen worden.

Negosava und der Cowboy verlieben sich ineinander,  beginnen eine Affäre. Ausflug nach Split in ein verlassenes Haus. Artikel in der Zeitung über Milowan  Djilas.

Der Cowboy fällt vor dem verlassenem Haus erneut in einen tiefen Schlaf. In einer anderen Realität werden er und Negosava von einem Taxifahrer mit Turban mitgenommen. Traum im Traum. Der Cowboy schläft im Taxi ein und findet sich im Militärarsenal in Split Anfang der 90ziger Jahre wieder.  Er ist in die falsche Zeit geraten

  • -5-
    Heute morgen klingelte es früh. Ich öffnete. Es war Emerenc. Sie trat ein, ohne zu fragen, warf einen missbilligenden Blick auf die herumliegenden Bücher und begann ohne Vorwarnung die Oberflächen meiner Schränke abzuwischen. Effizient, leise. Widerspruch duldet sie nicht. Diese alte Verführung: ich übernehme  für dich. Ich stelle die Ordnung wieder her. So lange du… -5- weiterlesen
  • -4-
    Ich lese:  „Das Buch Goldmann“. Ingeborg Bachmann schreibt ( erste Seiten) gegen das Beziehungsende mit Max Frisch an, gegen das Gefühl in “ Mein Name sei Gantenbein“ ausgestellt worden zu sein. – vielleicht. Interpretationshilfe finde ich nicht. Gantenbein ist mein liebstes Frisch- Buch. Mich fasziniert das Spiel mit der Biografie, das Verschwinden, das Auftauchen irgendwo-… -4- weiterlesen
  • -3-
    Kannst Du die sinkenden Fassaden deuten? “ Die aus dem Traum?“ Ja. Splitter und Balken glaube ich. Das man beim anderen etwas sieht, als Mangel erlebt – was auch eigenes Thema ist. Vielleicht nicht 1:1, aber irgendwie auch. Vielleicht spiegelbildlich. Also Fassaden, die man unbewusst aufrecht erhält, die aber nicht mehr ihre Funktion erfüllen. ———-… -3- weiterlesen
  • -2-
    Im Traum sanken Fassaden leise in sich zusammen, als wären sie zu müde sich weiter zu halten. Ich erwachte spät. Es war schon Zehn. Der Signalton eines Krankenwagens zerschnitt den Morgen, vielleicht, dachte ich, sammelte er die Reste der bröckelnden Fassaden aus der Nacht ein. Der erste Blick in den Spiegel zeigte wirres Haar, das… -2- weiterlesen
  • -1-
    Ich weiß nicht, warum ich in den letzten Tagen so oft an den Eklat der Buchpreisverleihung 2024 denke. Vielleicht, weil ich Die Projektoren zum dritten Mal lese und jedes Mal ein anderes Buch in den Händen halte. ( Der Satz stammt sinngemäß von der (Mützenfalterin) Proust sagt, der Leser sei immer auch Leser seiner selbst.… -1- weiterlesen

Eingeschoben in die Erzählung des Kalemegdan: surreale Bilder. Der schachspielende Gligoric im Kalemegdan, spielt weiter, während die Stadt im Terror versinkt. Seine Finger gefrieren zu Eis, fallen ab, Tanzbären wiegen sich zum Klang der Sirenen.

Ein Elefant irrt durch die Stadt. Der Zoo wurde getroffen. Das ist als sei man plötzlich im Film von Emir Kusturica.

Die Erzählweise berührt, erschafft starke Bilder.

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