Einmal wollte ich zurück. Die Plattenbaustadt besuchen. Der Weg führte über die Altstadt. Ich lief die die Treppen vom Marktplatz herunter. Der riesige Busbahnhof. Wo war er?
Ich ging den selben Weg noch mal . Aber das änderte nichts. “ Ich suche den Busbahnhof. „
Den gibt es es schon lange nicht mehr. Wenn sie in die Plattenbaustadt wollen, müssen sie die Straẞenbahn nehmen.
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„Ich kann den Bahnhof nicht finden, Genossen Völkerkundler, dort habe ich meine Frau im Januar 1942 das letzte Mal gesehen. *
“ Es gibt einen neuen Bahnhof, Genosse Überlebender, einen modernen, preisgekrönten, am Ende des großen Boulevards.“
“ Aber dann fahren die Züge wieder nach Ungarn und Deutschland, Genossen Völkerkundler.“
Die Projektoren Clemens Meyer
——————für Mara
Die Sprache in der DDR ( und wohl im gesamten sozialistischen Sprachgebrauch) war voll von diesem Genosse Arbeiter, Genosse Werktätiger.
Genosse Überlebender hat für mich beim Lesen eine Überspitzung und Komik.
Preisgekrönter Bahnhof: jedes neue Bauwerk war hochmodern, preisgekrönt und ein Zeichen des Sieges über den Kapitalismus.
Das Absurde dieser gewollten phrasenhafte Sprache der DDD die mit Parolen nur so um sich schoss, dass bettet Clemens Meyer in diesen Mollgrundton ein. Bricht es damit.
Siehe: Hinweis auf 1942 und die Angst davor, Züge könnten wieder zu den ehemaligen Besatzern fahren.
Ich habe das mal versucht gegenüber zu stellen. Also Alltagssprachgebrauch und Literatur, vielleicht wird so deutlich was ich meine
Ich freue mich über einen Kommentar