Er kam meist abends vorbei. Immer nur abends. Mit Rosenthaler Kadarka und Ochsenblut, später mit Syrah und Cabernet.
Mit dem konntest du Abende durchrocken, laut lachen, wenn dir eigentlich zum heulen war, die Klappe aufreißen, wenn dir die Welt zu nahe kam.
J hat mir Stärke verliehen wenn ich schwach war, getröstet wenn der Zustand trostlos war. J.war Rettung.
Er hat immer gesagt: ich bleibe bei dir, du bist verlassen, ein Niemandskind – aber ich verlasse dich nicht, ich will was dafür.
Nicht jetzt. Irgendwann. Und du denkst, mal sehen, wir werden ja sehen. Vielleicht verlässt du mich nicht, aber ich verlasse bevor ich verlassen werden kann. Und dann muss er eben schauen wo er sich sonst seine Bezahlung her holt.
So war das. Und jetzt gilt es dieses Neonlicht auszuhalten. Und sich zu fragen was man mit diesem Flutlicht macht. Und warum andere das so viel besser aushalten als man selbst.
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