An diesem Morgen bin ich zum letzten Band der Recherche zurückgekehrt.
Innehalten im Innehalten, denn Zeit liegt mir zu Füßen, ummantelt meine Schultern, legt sich besänftigend um meinen Körper und allmählich auch um meinen Geist.
Ich lese von Robert – Gilbertes Ehemann, der im Gegensatz zu Charlus nicht schwerer geworden ist im Laufe der Zeit, sondern leicht und behend die Türen aufreißt. Windstoßallüren nennt Proust das, aber er wertet nicht. In der Betrachtung des Menschen, der genauen Wahrnehmung entsteht ein Bild, dass sich allen Schubladen entzieht. Robert und Charlus sind in die Jahre gekommen – in gegenläufiger Ausprägung.
Es ist Mittag geworden. In meiner Pfanne bräunen sich Sternanis, Kurkuma, Chili und Zimt. Ein fernöstlicher Duft durchwebt die Küche. Ich höre der französischen Zenbuddhistin Kankyo Tannier zu. Auch sie spricht über Türen, diese achtsam zu öffnen oder zu schließen – jedes einzelne Mal.
Regen und Sonne sind im Duett. Ich fühle Leichte, Weite und Licht. Ein fast verloren gegangenes Gefühl. Ich hole ein Einweckglas um es zu konservieren. Ich höre die Stimme der Buddhistin lächeln.
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