Monat: Juli 2025
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Inspiriert von der mützenfalterin, beginne ich mich für die Architektur der Erinnerung zu interessieren. Auf der Suche nach Sekundärliteratur zur „Recherche“, finde ich im Mekka der Bibliotheken ( Bücherhallen Hamburg) ein Buch, das mich sofort in seinen Bann zieht. Ich lese über Chartres, über Kirchen und Kathedralen. “ Das Errichten eines Gebäudes und das Zusammenheften…
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„Die alten Griechen“, zitiert die Mützenfalterin in ihrem Blog, „dachten sich die Erinnerung als großes Haus.“ Ich sehe mich in einem Hochhaus in der Plattenbaustadt vor verschiedenen Räumen stehen, mit Schlüsseln, die nicht passen und Klingeln, die nicht funktionieren. Es riecht nach Bohnerwachs und altem Zigarettenrauch, nach schwarzen Tee und Zitrone. Ich gehe durch Türen,…
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Nein, ich bin nie auf einem Kongress gewesen, auf dem ein Mann- bekannt als Fragmentarist- diskutiert wurde. Es war nie real. Kein veralteter Polylux mit dem Schrift an Wände des Instituts projiziert wurde, keine Sicherheitsglasscheiben, keine Mikrofone, niemand ergriff das Wort auch ich nicht. Ich ergreife es jetzt. Was für mich selbstverständlich war, Berichte aus…
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Wie ein Seeschwalbenkind drückt sich der kleine Marcel in Combray gegen Decken und Kissen. Er baut sich das Nest im Dunkel seines Zimmers, während der Kaminschein die Nacht erhellt, wartet er auf die Mutter die den Gutenachtkuss vergaß. „( wie die Seeschwalbe, die ihr Nest tief in einem Gang in der Wärme der Erde hat“)*…
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—————- Marcel ist in Tansonville eingeladen. Eingeladen von Gilberte, die gerade Robert Saint Loup geheiratet hat. Robert der Männer liebt und das verbergen muss, reißt Türen zwielichtiger Etablissements mit Windstoßallüren auf, um schnell hinein und hinaus zu gelangen. Challenge: Die Fähigkeit unsichtbar zu bleiben. Marcel soll die allein gelassene Gilberte unterhalten. Robert maskiert sein Lieben.…
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Ich schlafe zu spät ein und erwache zu früh, als hätte der zu enge Korridor im Schultergelenk sich auch der Nacht bemächtigt. Es ist vier Uhr und ein erster fahler Strahl Morgenlicht lässt sich vermuten. Ich versuche in der Recherche zu lesen, aber mein Gehirn verweigert die Konzentration. Das Bewusstsein streift über die verschachtelten Sätze…
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An diesem Morgen bin ich zum letzten Band der Recherche zurückgekehrt. Innehalten im Innehalten, denn Zeit liegt mir zu Füßen, ummantelt meine Schultern, legt sich besänftigend um meinen Körper und allmählich auch um meinen Geist. Ich lese von Robert – Gilbertes Ehemann, der im Gegensatz zu Charlus nicht schwerer geworden ist im Laufe der Zeit,…