„Du hättest ihn aufhalten müssen“, sagt K.

Der Junge aus dem Wartezimmer wird vermisst. ( Siehe Link)

https://xeniana.wordpress.com/2025/09/20/40113/

Wie hätte ich das tun können? Du weißt doch, wie das ist, wenn die Ferne ruft.

“ Er war noch nicht fertig, noch nicht flügge genug.“

Weißt du wo er ist?

“ Auf einer Schaluppe, hat angeheuert.“

Blauer, wolkenloser Himmel. Durch die geöffnete Balkontür dringt klare Herbstluft.

Ich könnte ans Meer fahren, nach Joe schauen, denke ich und entscheide mich dann doch dafür, Jack Londons Seewolf zuzuschlagen und zu den Holländerinnen überzuwechseln.

Die Art des Erzählens lässt mich zu Beginn außen vor:  journalistischer Stil, eine Reise nach Panama auf den Spuren vermisster Touristinnen im Urwald.

Das Meer dringt durch die Ritzen der schlecht isolierten Fenster. Kanadagänse ziehen zum See.  An der Anlegestelle legt ein Taxifahrer  den Boden seines Taxis mit Pappe aus. “ Regen kommt“, sagt er.

Ich beschäftige mich mit Merleau Ponti – ein Querverweis aus dem Buch “ Die Holländerinnen“- ich verstehe die Doppelung nicht.

Ich frage mich warum Gegenwartsliteratur plötzlich wieder geht. Warum ein Teil meines Ichs sie einige Jahre nahezu verweigerte.

Ich gehe in die kühle Herbstluft, sammle inspiriert von der Mützenfalterin erste Kastanien auf.

Nehmen sie mich mit zur Stadtmitte?

Der Taxifahrer nickt. “ Die Regenzeit kommt“, sagt er.

Und murmelt etwas von unwegsamen Gelände.

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