Seit gestern lese ich atemlos Herzogs Aufzeichnungen aus dem südamerikanischen Dschungel.

(Die Eroberung des Nutzlosen)

Sie drehen Fitzcarraldo.

Der Dreh über den Abenteurer wird selbst zum abgründigen Strudel aus Blut, Staub und Wanzen.

Herzog hält den Wahnsinn akribisch fest. Kinski verliert sich. 

An mehreren Morgenden hintereinander müssen Blutspuren von den Wänden der Hütte gewischt werden. ( Kinski schlägt seine kleine vietnamesische Frau)

Die Wände aus Holz bleiben sauber und sollen nicht preisgeben, was niemand sehen will.

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Mit Kopfschmerzen aufgewacht, als die Sonne sich leuchtend über alte Mauern erhebt. 

Wenn ich die Augen schließe, wird daraus eine Hütte – mit Planken aus alten Schiffsbohlen. Einsam, solitär.  Baumläufer, Zilpzalp,  Kohlmeise belagern die Laubbäume. Eine Wildbiene kreist über den blühenden Thymian des Balkongartens der Nachbarin.

Ich schiebe eine Süßkartoffel in die Glut, gieße Rapsöl darüber, vermenge Gewürze, röste Zwiebeln, koche starken, bitteren Espresso.

In ein paar Stunden breche ich ins alte Land auf.

(Ich lese “ Die Eroberung des Nutzlosen“ von Werner Herzog um mit den Holländerinnen anzuschliessen.)

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