Kategorie: Proust lesen Band 3/ Guermantes
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Jochen Schmidt benennt den Salon der Madame de Guermantes als Auslaufgehege des Adels mit bestimmten Gepflogenheiten. Marcel ist dort, wo er bereits im ersten Band hinwollte, er hat die nächste Sprosse erreicht. Hier ist man so höflich und edel, dass es kaum auszuhalten ist. Marcel verliert sich auf dem Weg zum Salon im Anblick echter…
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Saint Loup lädt zum Essen im Restaurant ein. Marcel ist schon vor ihm da und betritt den für die Aristokratie reservierten Raum. Er wird schnell des Raumes verwiesen. Er sitzt frierend an einer Tür. Saint Loup, der in dem brechend vollem Restaurant keinen Platz zum Gegen findet, schwingt sich leichtfüßig auf die Samt Bänke und…
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Mademoiselle Sternmaria : Marcel hat von Saint Loup gehört, dass Mademoiselle Sternmaria schnell nachgeben wird. Mademoiselle Sternmaria ist eine junge, noch nicht vergebene Adlige, deren Schönheit Marcel in Balbec auffiel. Das Gerücht, sie sei leicht zu haben, resultiert vermutlich aus Projektionen und Klatsch. Junge, noch ungebundene Frauen werden als flirtbereit angesehen. Marcel will sich um…
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Im Salon der Madame Villeparisis treffen Marcel und Bloch auf Charlus. Bloch der behauptet, Charlus hätte zu ihm ein besonderes Verhältnis, wird im Beisein von Marcel von Charlus ignoriert. Es zeigt die Übertreibung und Fehleinschätzung sozialer Kontexte, denen Bloch immer wieder unterliegt. Er trägt etwas vor sich her, was der Realität aber nicht stand halten…
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Marcel hat durch Charlus, der ihn protegiert und durch die Freundschaft mit Saint Loup Zugang zur Aristokratie gefunden. Es ist so weit. Das Begehrte tritt ein: Oriane de Guermantes lädt ihn ein. Eine weitere Tür hat sich für Marcel geöffnet. Warm, sehr warm und dennoch spürt man den Herbst. Altweibersommer. Hunderunde im Wäldchen. Die Sonne…
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Noch immer ist Albertine bei Marcel. Sie legen sich zusammen auf Marcels Bett. Sie beginnen sich körperlich näher zu kommen, als Francoise mit einer Lampe in das Zimmer tritt. Albertine hat gerade noch Zeit sich auf einen Stuhl zu setzen. Francoise mit der Lampe in der Hand wirkt wie “ die Gerechtigkeit, die das Verbrechen…
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In Paris ist es Herbst geworden. Marcel liegt im Bett und betrachtet die Nebelschleier, als es an der Tür klopft. Es ist Albertine, die aus Balbec nach Paris zurück gekehrt ist. Marcel, der schon in Balbec Albertine aus vielen verschiedenen Blickwinkeln sah, erkennt Albertine nun kaum. Albertine im grauen Nebelschleier weckt nicht jenes Verlangen, welches…
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Die Großmutter stirbt. Am Sterbebett Menschen, die ihren Standesdünkel und egozentrisches Sein bar jeder Empathie, ausleben. Für Marcel ist das Sterben der Großmutter traumatisierend. In diesem schweren Moment, sind die Menschen am Sterbebett weder bei der Großmutter noch bei Marcel. Die Konventionen, der Standesdünkel, die Oberflächlichkeit erzeugen selbst in diesem Moment eine eisige menschliche Kälte.…
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Die Großmutter siecht dahin. Proust beschreibt es so akribisch, dass es kaum auszuhalten ist. Cottard verschreibt Morphium. Der Körper verfällt, die Vergänglichkeit ist unausweichlich. ——– Sonniger Tag um die 22 Grad. Die Wespen werden aggressiv. Sie werden diesen Sommer nicht überleben.
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Marcels Großmutter ist krank. Cottard, der Arzt, schickt sie trotz Fieber mit Marcel in die Champs Elysees. Ein Sommertag. Blauer Himmel, Sonnenschein, flanierende Spaziergänger, spielende Kinder. Die Großmutter schleppt sich in die Champs Elysees. Ihr geht es zunehmend schlechter, was sie vor Marcel verbirgt. Im Toilettenhäuschen erleidet sie einen Schlaganfall. ————– Der Zug hat Verspätung.…