Kategorie: Proust lesen Band 5/Die Gefangene
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Zwei Menschen unter einem Dach, unfähig zueinander zu finden oder auseinanderzugehen, machen sich das Leben zur Hölle. Albertine wird überwacht, verweigert aber, sich vollständig aufzugeben. In den zwanzig Seiten heute , ist die Trennung vorweg genommen. Ein Täuschungsmanöver Marcels um Albertine klein zu halten, leiden zu sehen. Sie leidet. Und mit dem Leid ebnet sich…
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„In der Liebe aber wird dieses Missverständnis auf die Spitze getrieben, weil wir- außer vielleicht, solange wir noch Kinder sind-es darauf anlegen, das der äußere Anschein, den wir uns geben, nicht etwa unser Denken genau widerspiegelt, sondern das, was dieses Denken für das geeignetste hält…..“ „Die Gefangene“ Auf der Suche nach der verlorenen Zeit Marcel…
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„Ab jetzt ist Ruhe“ von Marion Brasch. Rechteckige Häuser, gerade Straßen, Sülze, Wochenaufbewahrung- bekannte Materie. Das Intellektuellenmilieu in dem sich bald alle Braschkinder bewegen-unbekannte Materie. „Fleckenverlauf“ von Terezia Mora begonnen. Präzise, schnörkellose Sprache. „Nicht sterben“ gehört zu meinen Lieblingsbüchern. Das ich Kertesz parallel lese macht es doppelt interessant. Mora bezieht sich auf „Letzte Einkehr.“ Proust:…
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„jener Teil…wenn er dort in seiner ureigensten Substanz aufgeht und sich alles-abgebrochene Häuser, Menschen von ehedem, Fruchtschalen von späten Nachtmählern, derer wir uns entsinnen-in jenen durchscheinenden Alabaster unserer Erinnerungen verwandelt, dessen Farbton wir nicht zeigen können, da nur wir ihn sehen…“ …wir selbst aber können diese Dinge in uns nicht ohne eine gewisse Ergriffenheit betrachten,…
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Bei der Gesellschaft der Madame Verdurin wird ein großer Schlag gegen Charlus geplant. V
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Proust: über die Uraufführung der Vinteuil Sonate „Am Mittag jedoch, in einer glühenden, vergänglichen Sonnenfülle, schien es sich in einem schweren, dörflichen , beinahe bäuerlichen Glück zu erfüllen…“ „…eine äußerst derbe Freude zu materialisieren schien. Ästhetisch gefiel dieses Freudenmotiv mir offengestanden nicht; ich fand es beinahe häßlich: Der Rhythmus schleppte sich mühsam am Boden hin,…
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“ Wenn ein Dichter an einer infektiösen Lungenentzündung dahinsiecht, kann man sich dann vorstellen, daß seine Freunde den Pneumokokken erklären, dies sein hochbegabter Mann und sie müssten ihn Heilung finden lassen?“ Marcel leidet an der Liebe zu Albertine. “ Das kommt daher, daß die Eifersucht gewöhnlich partiell an wechselnden Stellen lokalisiert ist, sei es, weil…
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Charlus spricht davon , die Doppelbegabung Morels fördern zu wollen. „…in der sich das Talent eines Musikers mit dem eines Schriftstellers vereint“ Laut Fussnote ist diese Passage an Reynolds Hahn angelehnt. Weiterhin geht es um Spielarten der Liebe. Proust ist in dieser Durchwanderung der Schichten der Seele unschlagbar. .
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Proust: Morel lässt die Nichte Jupiens hinter sich. Sie gesellt sich zu all den Anderen. „Es war nicht das erste Mal und würde nicht das letzte sein, daß er so handelte; viele Geister junger Mädchen -junger Mädchen, die ihn weniger leicht vergaßen als er sie-litten deshalb………weil jede von ihnen wie Fragmente einer griechischen Statue einen…
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Marcel sieht die Welt ausschließlich durch das Objektiv seiner Leidenschaft. ( FAZ vom 16.7.2001) https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/belletristik/rezension-belletristik-im-geissblatt-eine-ganze-welt-132812.html Er hält Albertine, ohne Zweifel prägt er sie, für sein Werk. Die Marktszene noch einmal in Angriff genommen, weil ich sie ungeduldig überflogen hatte. Und siehe, es war mir einiges entgangen. Albertine schlägt vor, nur noch mit Sachen zu kochen…