Ein Mann nimmt den Zug von Berlin-Ostbahnhof nach Barcelona, um ein neues Leben zu beginnen.
Das neue Leben beginnt in einem Cafe in Barcelona beim dritten Milchkaffee über einer spanischen Zeitung.
Cabo de Gata stand da, wurde beschrieben als letztes romantisches Fischerdorf Andalusiens, wo die Boote, wie es wörtlich hieß, noch mit der Handwinde aus dem Wasser gezogen würden. Man spüre im Nationalpark von Cabo de Gata schon einen Hauch von Afrika!“
Der Protagonist nimmt den Nachtbus nach Almeria. Die Fahrt ist grauenvoll. Laut Reiseführer lohnt ein Besuch in dieser Stadt nicht und so nutzt er die nächste Gelegenheit zur Weiterfahrt in einem klapprigen Bus, mit einem mürrischen Busfahrer und endlosen Ausblicken auf rosa Plattenbauten und Fabrikgerippen, die den Wegrand säumen.
Er hofft auf eine lange Busfahrt, denn nichts zeigt erste Anzeichen paradiesischer Zustände. Der Ort den er für sein neues Leben erwählte, ist scheinbar nur von Hunden bevölkert, die zu jeder Tageszeit an der Promenade promenieren.
Noch nicht mal warm ist es, denn der Hauch Afrikas weht kühl an der Küste, die Palmen sind zu mickrig um eine Hängematte mit Mensch zu tragen.
Das es außer Hunden auch Katzen gibt, entdeckt er, als er eines Abends eine Postkarte zum Briefkasten bringt. Eine Karte in den Prenzlauer Berg.
Hier ist nicht Berlin sondern ein tristes Dorf in Andalusien, dass irgendjemand fälschlichweise zum Paradies deklariert hat. Vielleicht ist es nicht so falsch, denn die Zeitlosigkeit zeigt sich durchaus als ein Stück Himmel.
Eine rotgestreifte Katze hängt sich an die Fersen des Protagonisten.
Zu spät, da hat sie sich bereits bei ihm einquartiert, bemerkt er dass sie trächtig ist. Nach einer krallenfesten Auseinandersetzung verlässt sie ihn.
Der Geschichte haftet etwas mystisches an, scheint sich in Zeitlupe zu entwickeln.
Erschienen ist es im Rowohlt Verlag.
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