Man wird wohl kaum ein ernsthafteres Gespräch führen, ohne daß auf Dunkelheiten hingewiesen würde. Worüber auch immer man nachdenkt – Gefahren werden beschworen. Auffallend, daß, mit wem auch immer man spricht, die Argumente geradezu schematisch sich wiederholen. In welcher politischen Ecke der Einzelne sich eingerichtet – was die Analyse der gesellschaftlichen Situation anbelangt, weicht niemand […]

— Tagebuch eines Landpfarrers

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2 Antworten zu „— Tagebuch eines Landpfarrers”.

  1. Avatar von Grinsekatz

    Das Bild der Schafherde wird ja in diesen Tagen gerne bemüht, der Obsession des Verschieden-Seins folgend. Wir sind so verschieden nicht, in der Tiefe, und manchmal macht es Sinn, an einem Strang zu ziehen, wen es allen zugute kommt.

    Aus einem Kommentar von mir an anderer Stelle:

    Es gibt einen (in Deutschland) historisch gewachsenen starken Hang zur Individualisierung, bedingt durch das gnadenlose gleich machen von Nationalsozialismus und stalinistischen Sozialismus. Damals war Konformität Überlebensstrategie, meine Eltern wuchsen als Kinder mit diesen Maximen auf. Die Nachgeborenen wollten es anders machen, dagegen ist erst einmal nichts zu sagen, ein jeder nach seiner Fasson. Welche Auswüchse das treibt, lässt sich fein in einer gesellschaftlichen Krise wie die derzeitige Pandemie beobachten., in der tatsächlich mal das ziehen am gleichen Strang erforderlich wäre – aber nicht ist.

    Historisch dient die obsessive Unterscheidung von einander oft schlicht nur dem Machterhalt oder der Machtergreifung, fein beobachtbar in Religion und Politik, selbst auf die kleinste Zelle, der Familie heruntergebrochen, kommt das vor…

    Guten Morgen dir 🙂

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  2. Avatar von lyriost

    Ja, Bequemlichkeit vor allem, aber auch Angst vor der scheinbar homogenen Masse der anderen und Veranlagung.

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