Marcel macht sich über eine vergangene Verliebtheit Gedanken und reflektiert: hätte er nur schneller der Verliebtheit die Stromzufuhr entzogen, im Sinne von daran Denken, wäre es viel schneller vorbei gewesen.

Bei Albertine scheint ihm das nicht zu gelingen. Vielleicht weil es keine Verliebtheit ist, sondern reines besitzen wollen. Hat Marcel eigentlich einen Freundeskreis? Einen guten Freund? Ich verstehe diese Albertinegeschichte nicht. Sie machen sich das Leben gegenseitig zur Hölle.

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7 Antworten zu „Der Liebe den Stecker ziehen-Proust lesen–die Gefangene”.

  1. Avatar von Bert
    Bert

    darauf kann man mit hölderlin antworten: „Trennen wollten wir uns? wähnten es gut und klug? / Da wirs taten, warum schröckte, wie Mord, die Tat?“ das sind ‚einfach‘ ambivalenzen, ungeklärte wünsche, projektionen. albertine braucht jemand, der sie versorgt, ist sie doch recht mitellos und hat ansprüche. marcel hat es satt, immer nur in die gegend rumzulieben und keinen wiederhall zu bekommen. da finden sich zwei zu einer zweckgemeinschaft, tun aber so, als sei es die große liebe.

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    1. Avatar von Xeniana

      Deine Analysen sind wirklich spannend. Wie empfindest du die Sequenz der schlafenden Albertine und der( in meinen Augen) übergriffigen Tendenz Marcels?

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    2. Avatar von Xeniana

      Bert kannst du mir bitte noch Mal deine aktuelle Blogadresse schreiben?

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      1. Avatar von Xeniana

        Danke Bert

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  2. Avatar von Klausbernd

    Proust hatte keine echten Freunde. Er lebte ja sehr isoliert.
    Außerdem ist die Albertine-Geschichte doch Fiktion. Proust, so weit wir wissen, war eh homosexuell.
    Alles Gute
    The Fab Four of Cley
    🙂 🙂 🙂 🙂

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    1. Avatar von Xeniana

      Ja das sie eine Fiktion ist davon bin ich ausgegangen, aber ich meinte auch eher den Protagonisten. Ich gehe bisher davon aus, dass Marcel viele Anteile Proust in sich trägt, aber nicht ein und dieselbe Person ist.

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