Ein Schimmer  Patina des vergangenen real existierenden Sozialismus liegt auch zweiundzwanzig Jahre später über Prag Holesovice.

Strassenbahnen in rot -gelb wecken Erinnerungen.

Auf der Karlsbrücke schieben sich Massen von Touristen über das Kopfsteinpflaster, ebenso wie durch die engen Gassen der Altstadt.

Es fällt mir, wie auch schon in den Neunzigern, schwer dieses Prag, dass dem Kommerz so erlegen ist, mit dem Prag vor 89 in Verbindung zu bringen. Prag ist noch immer wunderschön, aber in meinen Augen hat es hat seine Seele verkauft.

Wir laufen die Treppen zum Hradschin hinauf.

Später sitzen wir an der Moldau.

.Ich erzähle von Kafka, Smetana, Dvorak und dem Prager Frühling.

Davon wie irritiert ich gewesen war, als ich 1990 im Kino: „Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins“ sah Die Dokumentaraufnahmen von Aufstand und Gewalt, die ich nicht einordnen konnte.  Und C. der mir sagte , das sei der Prager Frühling und ob es sein könne, dass ich noch nichts davon gehört hätte.

Wir sitzen lange am Wasser reden, hören Rusalka, dann pilgern wir durch das von der Hitze und dem Tourismus ermattete Prag.

Proust: Tod Von Bergotte

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2 Antworten zu „Prag”.

  1. Avatar von gkazakou

    ich kenne nur das Prag „zur Zeit von Novotny“, also vor Dubcek und dem sog Prager Frühling. Eine düstere kafkaeske Stadt, zutiefst korrupt. Man schug sich durch. ich war 21 und beeindruckt.

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    1. Avatar von Xeniana

      Spannend. Hast du dort gelebt? Ich war immer nur Touristin. Und habe die Atmosphäre aufgenommen und die fand ich sehr melancholisch, fast wie im Dornrôschrnschlaf. Von der Politik und dem Leben dort habe ich kaum etwas mitbekommen.

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