Nach der Nachtschicht unter knallbunten Baumkronen nach Hause gefahren. Mild. Möwen fressen rote Äpfel an der Kiellinie. Die Biergärten werden noch einmal belebt.

Es ist früher Nachmittag. In einem Bücherschrank finde ich Grass, Fontane, Storm und Karl May.

Zuhause angekommen imitiere ich eine Kaffeefahrt. Ich hab mir eine Heizdecke gekauft um Heizkosten zu sparen, japanisches Prinzip. Das Blöde ist, man steht nicht mehr auf, wenn’s einmal warm ist.

Mittlerweile ist meine  Empörung über die Preisverleihung einer  Belustigung gewichen. Da wird der Zeigefinger moralisch erhoben.

Himmel.

Nie wieder Dostojewski! A: ist er Russe gewesen, B:  spielsüchtig, C:  aufbrausend. Scheiß auf die Genialität. Der hat nur geschrieben weil er Geld brauchte. Der war dauerpleite. Der hätte den Russischen Buchpreis nicht gewonnen. Der nicht!

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6 Antworten zu „Der hätte den Russischen Buchpreis nicht gewonnen. Der nicht!”.

  1. Avatar von noch1glaswein

    Erinnert mich an den mimimi Typen vom hiesigen Buchpreis – also den er nicht bekommen hat

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    1. Avatar von Xeniana

      Nee ich glaube das tut mal richtig gut. Er hat Recht. Hatte er schon 2006. Er sagt ja selbst Preisverleihungen haben nichts mit Qualität zu tun. Er macht das öffentlich. Berliner Zeitung betitelt ihn als sächsisches Enfant Terrible. Man muss eigentlich beide Bücher gelesen haben um das Groteske der Preisverleihung zu verstehen. Er weiß was er tut. Ich find das ziemlich cool

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      1. Avatar von noch1glaswein

        Ich habe das Interview mit ihm gelesen und ich fand ihn – sorry – ziemlich jämmerlich.“ Ich bin besser, ich habe Schulden und brauch das Geld, und überhaupt, ich habe es verdient „. Ich wollte mir das Buch kaufen, im Moment habe ich keine Lust.
        Wobei – dann bin ich, wie er. Also werde ich es wohl lesen. Hast du es schon gelesen?

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      2. Avatar von Xeniana

        Ja ich habe es gelesen. Es ist große Literatur. Mich hat das Buch umgehauen. Wenn ich es richtig verstanden habe sagt er, mein Roman war der Beste und das stimmt einfach.
        Ich sage: weil er schwere Kost ist und Zeit braucht, lässt er sich schlechter verkaufen. Ist halt nicht Mainstream. Er fand der Preis hätte an ihn gehen müssen, nicht weil er das Geld braucht, das auch, aber weil er 8 Jahre oder so in diesen Roman investiert hat. Und der ist einfach scheiße gut geworden. Das wird sich vermutlich in ein paar Jahren auf allen Ebenen bestätigen, wenn von Hej Guten Morgen keiner mehr spricht, von den Projektoren aber schon. Das alles ist meine persönliche Meinung. Ich bin Arbeiterklasse, hab das nicht studiert, aber schon viel gelesen. Nicht immer alles verstanden, aber immer weiter gemacht. Die Preisverleihung war Volksbelustigung, ist wahrscheinlich meistens so, aber ich wusste das bis dato nicht

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  2. Avatar von noch1glaswein

    Ich werde es mir besorgen und dann lesen, danke für deine Einschätzung. Liebe Grüße

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    1. Avatar von Xeniana

      Liebe Grüße zurück

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