Für Mara
“ Dieses Mal wollen die Deutschen nur spielen.“
Es ist 1963. Im Velebitgebirge wird Winnetou gedreht.
Der Cowboy bewirbt sich als Komparse, Statist und Dolmetscher.
Ein Indianer läuft durch Zagreb, niemand weiß woher er kam oder wohin er will. Pioniere huldigen ihm, singen die Marseillaise und Bella ciao. Parolen und Worthülsen fliegen herum : der Sozialismus steht fest auf der Seite des Befreiungskampfes des afroamerikanischen Volkes ( oder so ähnlich). Bis der Indianer kurzerhand von der Crew aufgelesen und ans Set gebracht wird. Er hatte sich verlaufen
Eine Aftershowparty endet nach dem Dreh auf Grund eines fehlgeleiteten Korkens in einem Gemetzel.
Später:
Am Lagerfeuer: Pierre und Lex sitzen mit Kosovaren, Bosniaken, Serben, Kroaten zusammen. Die einen haben gegen den Kommunismus gekämpft, die anderen für ihn.
Die Sicht auf die Dinge unterscheidet sich.
So lange erzählt wird ist Frieden Auf den Nebenwegen liegen Minen. Die sind von 1991/ 92. Die Schatten des gewesenen und des noch kommenden Krieges sind allgegenwärtig.
Es soll nur keiner aufstehen vom Lagerfeuer.
Wenn Lex müde wird übernimmt Pierre.
( übrigens der Moment, als mir etwas vor die Füße knallte. Ich aufsprang und diesen Roman verfluchte. Ich war nämlich sitzen geblieben am Lagerfeuer. Hatte auch nicht geholfen.)
Auch eine Zugfahrt spielt eine Rolle. Erinnerte mich an den argentinischen Film Moebius.
Plötzlich steht man am Beginn des Jugoslawienkrieges, mitten in der Menschenmenge, weil man einfach mal aussteigen wollte aus dem Zug. Und platzt in die Amselfeldrede von Milosevic während sich Arkan auf seine Laufbahn als Schut vorbereitet.
Diese Szenen sind so verrückt, immer wieder überblendet, verschränkt. Man folgt der Kamera und ist mittendrin.
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