
“ Hat es geklopft?“
Ja, das wird John sein.
Darf ich vorstellen meine Damen, John Barleycorn.
Ein Abend im Altersheim der Marie Seebachstiftung.
Es war so kalt, ich hab in der Jugendherberge gefragt, ob ich mich aufwärmen darf und dort dann das Selfie gemacht. Als Erinnerung.
“ Ich kenne John, sagte Larissa. Ziemlich gut sogar. „
„Also erzähl noch mal. Du hast eine Panikattacke im Zug bekommen und musstest aussteigen?“
Ja, und dann am Gleis warten bis der Nächste kommt. Wäre nicht so wild gewesen, wäre es nicht so kalt. Minus zehn Grad.
“ Füll mal voll John, so wie in Berlin.“
Du bist Schauspielerin? Deswegen der Gesangsworkshop?
“ Ach naja, ja, irgendwie schon. Romamusik. Fand ich irgendwie cool.“
“ John bitte, ich mag keine halbleeren Gläser!“
“ John und ich waren gestern schon hier. Es gibt hier eine Bar, da stehen ausschließlich Menschen mit Autismus hinterm Tresen und mixen Cocktails.“
“ Also und du , was hat dich hierher verschlagen?“
Die Romalieder.
„Und die Panikattacken seit wann sind die?“
Neu. Die sind neu.
Für mich auch ein volles Glas.
“ Nee ich will nicht soviel.“
Missbilligender Blick zu John. “ Ich weiss wozu du imstande bist. “ Ach diese Lehrerinnen“, sagt John. “ So jung und so wenig Wagemut.“
„
Die Nacht wird lang. Drei einander sich nicht kennende sitzen in einem Altersheim für alternde Künstler zusammen. Irgendwo im Osten . Niemand von den Dreien ist alt. Nur der Vierte trägt schwer an Jahren. Er hinkt, zieht ein Bein nach . Bewegt sich dennoch beinah schwerelos.
Der hat so ein hinterhältiges Grinsen.
John, füll die Gläser auf!
„
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