Kategorie: Alltag
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„Werden Nationen alt, sterben die Künste aus, und der Kommerz setzt sich auf jeden Baum.“ William Blake Unverhofft freier Vormittag. Lese Powys, noch immer und mit ihm vertiefe ich mich auch in William Blake, Keats, T.S. Elliot. Wind aus Südost treibt Schneeregen vor sich her.
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Das Faszinierende am derzeitigen Input von Literatur und Film, ist die Umkehrung. “ Erzähle mir von der Welt der Schatten, die ich so geliebt habe“, schreibt Oscar Wilde aus seiner Zelle im Zuchthaus ( The profundis) Auch in Orpheus stellt Cocteau das Leben als Schattendasein dar. Erst in der Unterwelt trennt sich Wichtiges von Unwichtigen,…
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Die Käuzchen rufen wie jedes Jahr um diese Zeit ihr heiseres Huhuu in die Dunkelheit. Balzzeit bzw. Scheinbalzzeit. Patricia Highsmith macht sich Gedanken darum, warum der Mensch um jeden Preis geliebt werden möchte. (Bei dem Käuzchen ist es klar, das biologische Programm läuft immer gleich.) „Menschen legen solchen Wert darauf geliebt zu werden, mehr noch…
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Traum: Wandelhalle Hamburg Hauptbahnhof Hab unten an der Rolltreppe gesessen. Alle fuhren nach oben. Ich nicht. Behäbig auf einem Stuhl sitzend, einen Stapel Bücher neben mir. Zu müde und unkonzentriert um zu lesen. Bis der Schreibende behend auf die Rolltreppe sprang und mir lachend zurief: „Balkanschriftsteller! Was für ein Blödsinn! Entweder ist man Schriftsteller oder…
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Du hast ein Buch geschickt. “ Schreib ohne Furcht und viel“ ein Briefwechsel zwischen Albert Camus und Maria Casares ,es ist ein Brief beigelegt. Er wohnt in der Mitte des Buches. Ich schlage es auf, verstehe die Botschaft. Gekennzeichnet sind die Sätze ich warte auf deinen Brief. Achtzig. Wo ist die Zeit geblieben? An manchen…
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Ein Schimmer Patina des vergangenen real existierenden Sozialismus liegt auch zweiundzwanzig Jahre später über Prag Holesovice. Strassenbahnen in rot -gelb wecken Erinnerungen. Auf der Karlsbrücke schieben sich Massen von Touristen über das Kopfsteinpflaster, ebenso wie durch die engen Gassen der Altstadt. Es fällt mir, wie auch schon in den Neunzigern, schwer dieses Prag, dass dem…
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Leipzig Die Stadt liegt unter einer Dunstglocke. Das Sonnenlicht dringt nicht hindurch. Eine Schwere lastet auf den Obdachlosen am Bahnhof, auf den Reisenden in der Tram. Nach Berlin, wirkt diese Stadt fast provinziell und bewegungslos. Recherche: Albertine bleibt Projektionsfläche. Mit der Rad fahrenden, frechen Albertine von Balbec hat sie nichts mehr gemein. Spannend: „das Telefon…
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In unfertigen Hallen trainieren, so nennt es Terezia Mora. Oder wenn man mitten im Wandel sitzt lieber abwarten, beobachten, lernen.Lese Espedal. Der sitzt den Wandel aus. Song des Tages: Scorpions/Wind of Change