Ein Roman, dessen Sprachwitz und Leichtigkeit dem Thema Sucht sehr nahe kommt.
Es ist der sprachlichen Meisterschaft Wawerzineks zu verdanken, dass dieser Roman nicht herabzieht, sondern mit einer Portion Leichtigkeit, Poesie und Humor am Abhang entlang balanciert.
Der Protagonist, von den Eltern im zarten Kleinkindalter verstoßen, wächst bei Onkelonkel und Tante Luci auf. Tante Luci, heimliche Hauptperson des Romans, ist ebenso lebensklug wie humorvoll, ebenso weise wie eigenwillig.
Sich eine Tante Luci erschaffen als lebenskluge, wilde Alte, als Mutterersatz die dem Leben mit einem starken Lachen, zupackend die Stirn bietet. Wer hätte nicht jemanden wie Onkelonkel und Tante Luci an seiner Seite.
„Die Welt ist voller seltsamer Typen und Geschichten über sie“, lässt der Autor Tante Luci sagen. Die Tante ist es, die das Talent des Protagonisten erkennt, ihn bestärkt zu schreiben.
Der Alkohol ist Gegenspieler.. Selbstmedikation auf die Narbe des elternlosen Daseins.
„Der Alkohol ist ein Gift. Das haben die Physiologen bewiesen. Aber gegen den Alkohol ist damit gar nichts bewiesen. Denn ein Gift kann immer noch eine Medizin sein.“
Diese Worte von Egon Friedell sind dem Roman vorangestellt, nehmen das Thema des Romans vorweg.
Ein Roman über ein Leben unter schwierigen Startbedingungen, glücklichen Fügungen, Verletzungen, Narben und dem Versuch, nicht nur zu überleben, sondern zu leben. Alkohol ist Rettung und Untergang, Medizin und Gift zugleich. Und doch nimmt der Roman ein ermutigendes Ende. Auf dem Ulenhof lernt der Protagonist des Buches ein Leben ohne Krücken kennen. Auch Tante Luci entdeckt dort ein neues Leben.
Das Buch gefunden in einer Rezension von Sätzebirgit.
Eine schöne und ausführliche Rezension zum „Schluckspecht“ ist auch bei Lustauflesen zu finden
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